Eine aufgewühlte Mutter einer Schülerin sendete mir islamfeindliche Materialen zu, die an der Schule ihres Kindes zum Leid muslimischer SchülerInnen verwendet wurden.
Gearbeitet wurde mit Verlagsmaterial, in welchem der Islam – wen überrascht’s? – mal wieder als die Frau diskriminierend und gewaltverherrlichend dargestellt wird.
Die Täter-Opfer-Umkehr wie auch die VerAnderung, in der MuslimInnen erst zu den Anderen gemacht werden, um sie dann abzuwerten, kommen als zwei muslimfeindliche Instrumente inhaltlich auch zum Zug:
- Das Kopftuch sei schuld an Ausgrenzung von Muslimas – nicht etwa die ausgrenzende Gesellschaft.
- Die hiesige Gesellschaft wird als „abendländisch“ bezeichnet und somit eine Dichotomie (eine Struktur aus zwei Teilen, die einander ohne Schnittmenge gegenüberstehen); konstruiert.
Der Islam gehört zum Abendland, wie man bei Professor Dr. Michael Borgfeld schon im Titel seines Standardwerks nachlesen kann: „Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes 300 bis 1400 n. Chr.“!
Nicht nur die Inhalte, auch die Rahmenbedingungen des Unterrichts diskriminierten MuslimInnen:
- Es war der Ethikunterricht, der lediglich den Islam abhandelte; außerhalb eines Vergleichs mit anderen Weltreligionen. Es wurde also nicht beispielsweise aus der Bibel ohne Kontext und ohne begleitende erklärende, eventuell einschränkende oder gar abrogierende Passagen gleichermaßen zitiert.
- Dasselbe war beim Ethikbuch für den 7. und 8. Jahrgang der Fall, es thematisierte nebenbei einzig den Islam als Religion.
- Weder der Autor, noch das Lektorat waren dem Islam zugehörig oder formell qualifiziert und/oder von der muslimischen Gemeinde beauftragt.
- Gleichfalls war die Ethik-Lehrkraft weder dem Islam zugehörig, noch formell qualifiziert und/oder von der muslimischen Gemeinde beauftragt.
Der Beginn nicht nur der Abschaffung von muslimfeindlichen Ethikmaterialien an der Schule…