Einleitung
Zu den Merkmalen des Fiqh in der Zeit der Prophetengefährten (ra) gehört, dass es viele unterschiedliche Meinungen in Detailfragen gab- im Gegensatz zu den Grundfesten der Religion. Diese Meinungsverschiedenheiten weiteten sich aus in der Zeit der Mudschtahid- Imame und sie haben eine Weisheit inne: Es wäre für Allah ein Leichtes gewesen, alle Regelungen eindeutig zu gestalten und ihnen damit auch einen grundlegenden Charakter zu geben ohne Raum für Zweigfragen und Unterschiede darin zu lassen. Allah der Weise jedoch ließ es zur Stärke der Rechtsprechung unserer Religion werden, gerade so – aufgeteilt in Grundfeste und darauf aufbauende Detail- bzw. Zweigfragen – gestaltet zu sein. Flexibilität der Rechtsprechung ist damit gewährleistet, so dass sie für alle Zeiten, Orte und Situationen, Menschen und Umgebungen anwendbar ist. Auch ehrt der Islam auf diese Weise das Denken und den Verstand des Menschen und fördert diese beim Muslim im Allgemeinen und speziell beim Mudschtahid.
Was sind also die Ursachen dieser Meinungsunterschiede?
Mehrdeutige Wörter
Wäre Mehrdeutigkeit und die damit verbundenen unterschiedlichen Auffassungen etwas Übles, so hätte Allah stets eindeutige Wörter und Formulierungen innerhalb eindeutiger Kontexte gesprochen um Meinungsverschiedenheiten auszuschließen – wie beispielsweise in den Glaubensgrundlagen.
Doch der Weise, Barmherzige, Allmächtige und Allwissende wollte, dass Seine barmherzige und weise Religion für Seine Diener mehrdeutig und somit auch vielfältig in den nicht-grundlegenden Fragen ist.
Die folgenden Folien demonstrieren, dass mehrdeutige Wörter innerhalb des Qurans und der Worte des Propheten (saw) ein Mittel Allahs waren, Mehrdeutigkeit und damit auch Meinungsunterschiede in untergeordneten Rechtsfragen zu begründen.