Einführung in die Bekenntnisinhalte

In dieser kurzen Abhandlung erwartet Euch eine sprachliche Herleitung und Definition vom Wort Islam, sowie die Nennung der fünf Säulen & sechs Bekenntnisinhalte des Islams. Weiterhin wird die Perfektion im guten Handeln angeschnitten.

Für weitere Ausführungen zu diesen Themen stehen vertiefende Artikel unter der Rubrik Bekenntnisinhalte sowie Seelenreinigung und Charakterbildung zur Verfügung.

 

Zu den Charakteristiken des Islam zählt, dass er eine einfache und zugleich tiefgründige Religion ist. Folglich wurde der Islam in einem kurzen Gespräch vom Propheten Muhammad (saw) erläutert – die Verinnerlichung dessen bzw. die Ausrichtung des eigenen Lebens danach bleibt dennoch eine Lebensaufgabe.

Der Prophet Muhammad (saw) wurde gefragt: „Was ist der Islam?“ Er gab zur Antwort:

„Islam ist, dass du bezeugst:

  1. dass es nichts Anbetungswürdiges gibt außer Allah und dass Muhammad der Gesandte Gottes ist,
  2. dass du das Gebet verrichtest,
  3. die Soziale Pflichtabgabe (Sakat) entrichtest,
  4. im Ramadan fastest und
  5. zum Hause pilgerst, wenn es dir möglich ist.“

(5 Säulen des Islams)

Weiterhin wurde der Prophet Muhammad (saw) gefragt: „Was ist der Glaube (i.S.v. Überzeugung)?“

Der Prophet Muhammad (saw) antwortete:

„Du sollst an:

  1. Allah glauben,
  2. Seine Engel,
  3. Seine Bücher,
  4. Seine Propheten,
  5. den Letzten Tag und
  6. an die Göttliche Vorsehung (Qadr), sei sie nun angenehm oder unbehaglich.“

(6 Bekenntnispfeiler des Islams)

Des Weiteren wurde der Gesandte Muhammad (saw) gefragt: „Erzähl mir von „Ihsaan.“

(lin. Perfektion im guten Handeln). Er antwortete:

Ihsan ist, dass du Allah dienst, als ob du Ihn sähest, und wenn du Ihn auch nicht siehst, dass du verinnerlichst, dass Er dich sieht.

 

Definition von Islam

Islam wird von der Wortwurzel S-L-M (Sien, Laam und Miem) abgeleitet. Aus dieser Wurzel leiten sich Wörter wie Salama ab, was Gesundheit, Heil, und Unversehrtheit beschreibt. Auch das Wort Salam- Frieden, vom muslimischen Friedensgruß, hat dieselbe Wortwurzel. Das Grundverb Salima – Jaslamu – Salaama und Salaam gibt folgende Bedeutungen wieder: wohlbehalten, unversehrt, sicher sein, frei sein von, entrinnen einer Gefahr. Aslamu – Juslimu mit dem Infinitiv Islaam, bedeutet sich ergeben, hingeben, sich Gott ergeben. Tasaalama gibt das Sich miteinander versöhnen, miteinander Frieden schließen wieder. Friede, Unversehrtheit, Heil, Wohlfahrt wird mit den Wörtern, Salm und Silm wiedergegeben. Salaamah meint Tadellosigkeit, Wohlergehen, Fehlerlosigkeit und Saliem bedeutet wohlbehalten, gesund.

In der arabischen Sprache hat das Wort Islam verschiedene Bedeutungen.

  • Zum einen im Sinne von Inqijaad, die Gefügigkeit und Willfährigkeit.
  • Zum anderen im Sinne von Silm, die Versöhnung, das Friedenschließen und den Frieden.
  • Zuletzt ist eine der linguistischen Verwendungen gemäß Istislaam das Sich Fügen, Sich Ergeben und die Hingabe.
  • Die spezifische religiöse Wortbedeutung von Islam ist: Allah gegenüber bewusst ergeben zu sein als unmittelbare Folge der Erkenntnis Seines Daseins und ihm auf die Art und Weise zu dienen, wie Er uns dazu aufruft, über den Weg der Offenbarung durch Seine Gesandten. Derjenige, der dies tut, ist Muslim, bzw. in der weiblichen Form Muslimah.

Quellen: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart von Hans Wehr, vierte unveränderte Auflage, 2006

 

Närrisch, dass jeder in seinem Falle

Seine besondere Meinung preist!

Wenn Islam Gott ergeben heisst,

Im Islam leben und sterben wir alle.

Johann Wolfgang von Goethe; aus dem ‚Buch der Sprüche‘

 

Gottesbild im Islam

Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen…

„Sprich: Er ist Allah, ein Einziger;

Allah, der Absolute (der ewige Unabhängige, von Dem alles abhängt);

Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden;

und Ihm ebenbürtig ist keiner.Quran, Sure 112; Verse 1-4

Der Prophet Muhammad (saw) sagte, dass diese Surah (quranisches Kapitel) einem ganzen Drittel des Qurans gleichwertig ist. Der Grund hierfür ist, dass der im geläufigen Quran- Einband nur zweieinhalb Zeilen kurze Abschnitt (von insgesamt 9044 Zeilen verteilt auf 604 Seiten in den gängigen Ausgaben) die essentiellen Eigenschaften Gottes beschreiben:

  1. Seine Barmherzigkeit
  2. Seine Einzigkeit
  3. Seine Allmacht und damit verbunden, Seine Unabhängigkeit von dem Geschaffenen.
  4. Sein Bestehen aus sich Selbst heraus, ohne erschaffen/gezeugt worden zu sein und ohne selbst der Zeugung zu bedürfen.
  5. Abschließend erwähnt diese Surah Seine Unvergleichlichkeit mit der Schöpfung, aus welcher heraus wiederum die Notwendigkeit der Offenbarung Gottes deutlich wird. Ohne diese wird der Mensch nur fehlen können, wenn es darum geht, Gott zu beschreiben.

 

Über den Namen Allah und die Verwendung von den Personalpronomen Er, Ihn und Wir in Bezug auf Gott

Allah. Diesen Namen hat gemäß des Islams der Schöpfer für Sich Selbst gewählt und den Menschen schon vor der Zeit Muhammads offenbart. So kannten auch die Götzenanbeter Arabiens diesen Namen, und die damaligen Juden und Christen riefen ihren Herrn damals mit dem Namen Allah an. Auch heutzutage wird der Name Allah von arabischen und malaiischen Christen verwendet.

Oft spricht Allāh von sich im Qur`ān indem er die Personalpronomen „Wir“ („naħnu“) und „Er“ und „Ihn“ („huwa“ bzw. hu) verwendet, was einige Leser vielleicht missverständlich auffassen. Deswegen auch dazu nun Klärung: Wenn Allāh „naħnu“, Wir in Bezug auf Sich benutzt, so tut er dies um Seine Erhabenheit auszudrücken. Dies ist auch in anderen Sprachen möglich und üblich. Besonders Könige und Herrscher bzw. ihre Untergebenen verwendeten diesen so genannten „Pluralis Majestetis“. Bestimmt kennen viele die Anredeform „eure Exzellenz“ oder „eure Majestät“ aus Filmen.

Das Personalpronomen „huwa“ („er“) kann im Arabischen für die Bezeichnung von etwas männlichen, für eine Sache deren Geschlecht unbekannt ist oder für etwas benutzt werden was kein Geschlecht besitzt. Auch für Engel, die geschlechtslos sind, wird im Qur`ān „er“ als Personalpronomen verwendet.

 

Die Zusammenfassung des Qurans

Wenn jemand sich vornehmen würde, den Quran in sieben Zeilen zusammenzufassen, wäre dies ein unmögliches Unterfangen. Wie können die offenbarten Worte Gottes von Menschen zusammengefasst werden?! Nichts desto trotz ist eine Zusammenfassung grundsätzlich darin hilfreich, einen Überblick zu bekommen, also auch in Sachen Quran erst einmal wünschenswert. Gott sei Dank gibt es eine Zusammenfassung des Qurans vom Autor selber. Der Einfachheit halber wurde sie dem Quran als eröffnendes Kapitel vorangestellt, trägt daher auch genau diesen Namen: Al- Faatiha – Die Eröffnende.

 

بسم الله الرحمن الرحيم

Bismil-laahir- Rahmaanir- Rahiiim

Mit dem Namen ALLAHs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

 

الْحَمْدُ لِلَّهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ

Alhamdu lillaahi rab-bil Aalamiiin

Alles Lob/ Dank gebührt ALLAH, dem Herrn der Welten

 

الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ

Ar- Rahmaanir – Rahiiim

Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen

 

مَالِكِ يَوْمِ الدِّينِ

Maaliki Yaumid-diiin

Dem Herrscher am Tag des Gerichts

 

إِيَّاكَ نَعْبُدُ وَإِيَّاكَ نَسْتَعِينُ

Iy-yaaka Nabudu wa Iy-yaaka nasta iiin

Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Hilfe

 

اهْدِنَا الصِّرَاطَ الْمُسْتَقِيمَ

Ihdinas-siraatal Mustaqiiim

Führe und den geraden Weg

 

صِرَاطَ الَّذِينَ أَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ غَيْرِ الْمَغْضُوبِ عَلَيْهِمْ وَلا الضَّالِّينَ

Siraatal- Ladhiina an amta aleyhim, Gheyril Magh-duubi aleyhim walad-daaaal-liiin

Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, die Deinen Zorn erregt haben oder den der Irregehenden.

Eine solche Zusammenfassung weckt Sehnsucht nach mehr….